ZAGREB (Kroatien) - Hier im Hauptquartier der Help-Side Kolumne ist über-denken normal. Was regelmäßig zu fragwürdigen Aussagen führt, wie etwa dieser Überschrift.

Iberostar Teneriffa, UCAM Murcia, AEK und Hapoel Bank Yahav Jerusalem sind die ersten, die das Ticket für die Playoffs stempeln. Auf beachtliche Weise, denn so früh in der Saison haben sich noch nie so viele Teams für die Runde der letzten 16 qualifiziert. Trotz der gezeigten Leistungen sollten sie aber nicht automatisch als Final- Four-Teilnehmer gelten. 

Warum? Weil die Konkurrenz stark ist. 

Stellen wir uns vor, die Saison endet jetzt. So würde es aussehen: 

• Murcia, Teneriffa, AEK und Bologna sind an Nummer eins;
• Avellino, Venedig, Jerusalem und Promitheas an zwei;
• Banvit, PAOK, Bamberg und Straßbuurg an drei;
• Nizhny, Holon, Antwerpen und Besiktas an vier.

Ihr seid AEK. Ihr habt die härteste Gruppe in der BCL gewonnen .... und müsst gegen die gut spielenden Besiktas oder Nizhny antreten.  

Oder ihr seid Murcia und Antwerpen wartet, darauf folgend Bamberg oder Jerusalem.

Oder Bologna, das auf einen anderes italienisches Team trifft. Und wir haben bereits von Besiktas (siehe Karsiyaka) und Teneriffa (siehe Murcia) gelernt, wie schwer solche Duelle gerade in den Playoffs sind.  Beispielhaft: Das Banjo-Duell:

Was meine ich mit all dem? Vieles hängt von der finalen Platzierung der Saison ab. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass zwei Teams aus der selben Gruppe (à la AEK und Hapoel) im Final Four enden. Andererseits wäre niemand überrascht, wenn  AEK, Hapoel, Bamberg und Antwerpen es unter sich ausmachen. CHAOS WÜRDE REGIEREN, JA CHAOS!  

Seht ihr was passiert, wenn ich Dinge über-denke? Caps-Lock! Das passiert.   

Oostende auf dem Weg nach oben

Da wir beim Caps-Lock sind. Das heißeste Team der BCL IST DERZEIT NICHT MAL AUF EINEM PLAYOFF-PLATZ. Filou Oostende spielt endlich den Basketball, den Dario Gjergja sich vorstellt und zeigt die Dominanz in der belgischen Liga nun auch in der BCL. 

Gjergjas Jungs haben vier Spiele in Folge gewonnen und bewiesen stahlharte Nerven. Die Siege gegen Straßburg, Patras, Klaipeda und neuerlich Bologna ereigneten sich alle mit einer Punktedifferenz von zusammengenommen (!) +10. 

• 61-64 v SIG Straßburg
• 84-88 v Promitheas Patras
• 77-76 v Segafredo Virtus Bologna
• 77-79 v Neptunas Klaipeda

Oostende startete 1-5 in die Saison. In einer Stadt, die in den 80ern aber mal Heimat für Marvin Gaye war, ist es es kein Wunder, dass sich da ein Gefühl ergibt ... dieses besondere Gefühl.

Weniger ist mehr in Avellino

Hier ist ein lauter Patric Young für die richtige Stimmung, denn für diesen Teil werde ich komplett auf Caps-Lock gehen.  

 
SIDIGAS AVELLINO HAT WETTBEWERBSÜBERGREIFEND SECHS SPIELE IN FOLGE GEWONNEN, FÜNF IN FOLGE SEIT NORRIS COLE, DER MVP-KANDIDAT, DAS TEAM VERLIESS. MANCHMAL BRINGT DAS VERKÜRZEN DER ROTATION DIE MANNSCHAFT ENGER ZUSAMMEN UND SIEGE WIE GEGEN MAILAND UND ANWIL. 

DAS SPRICHWORT "IN BOCCA AL LUPO" SOLL GLÜCK BRINGEN UND HEISST "IM MUND DES WOLFS" UND AVELLINO, DIE WÖLFE GENANNT, ESSEN ALLES, WAS IHNEN IN DIE QUERE KOMMT. 

Genug Caps-Lock, versprochen. In bocca al lupo, Avellino. In bocca al lupo.

Das Team der Woche

Und wieder mal wähle ich ein richtiges Team, anstatt fünf Stars der Liga. Diesmal ist's Nanterre 92!

Das französische Team rächte sich für die vorige Niederlage und gewann mit 46 Punkten Unterschied gegen Opava am 8. Spieltag. Was abzusehen war. 

Dass sie mit 47 Punkten Unterschied gegen die Telekom Baskets Bonn gewinnen ... au backe! Nanterre hat damit Teneriffas Rekord aus dem Januar 2018 gegen Capo d'Orlando eingestellt. 

 
Und um gleich mal in der Kategorie "nicht einfach vorherzusehen" zu bleiben. Diese Mannschaft, die ihre letzten beiden Heimspiele mit insgesamt 93 Punkten Unterschied gewann, ist auf dem fünften Platz ihrer Gruppe und läuft damit Gefahr, die Playoffs zu verpassen. Dieser verrückte Wettbewerb. Doch darum liebe ich ihn so. 

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