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05 Mai, 2019
04/05/2019
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Segafredo Virtus Bologna vs Brose Bamberg - Die Taktik-Analyse

ANTWERPEN (Belgien) - Was zunächst auffiel waren die Startaufstellungen. Bologna zog Moreira hinein um gegen Augustine Rubit zu spielen. Rubit wurde jedoch von Louis Olinde ersetzt.

Zu Beginn ging es gleich in den Post - wie im vergangenen Jahr, als AEK früh über Mike Green spielte. Bamberg gab den Ball zu Cliff Alexander, wie schon im Viertelfinale. Das konterte Bologna mit Post-ups für Kelvin Martin gegen Nikos Zisis. Beide Teams konnten aus dieser frühen Taktik kein Kapital schlagen. 

 

Unter Sasa Djordjevic ist die Defense von Bologna eine noch wichtigere Säule. Wie auch in diesem Spiel. Bamberg machte im ersten Abschnitt nur 11 Zähler. Im Angriff fanden die Italiener früh ihren Rhythmus und attackierten Mismatches nach dem Switch. Erst setzt Moreira den "Ghost-Screen" und schlüpft umgehend in einen weiteren Block für Punter. Der bekommt den Ball und einen weiteren Block und attackiert den Switch. Der Cut von M'Baye in der Ecke ermöglicht den offenen Dreier für Taylor.  


Trotz nur 11 Punkten präsentierte sich Bamberg nicht schlecht. Ein weiterer Post-up von Alexander zog das zweite Foul von Moreira. Aus dem Einwurf entstand eine spektakuläre Aktion. 

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😤 @BroseBamberg's @CliffAlexander2 get things started at the #BasketballCL #FinalFour

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Im Clip ist zu sehen, dass Punter unter den Block durch geht, ein Abkehr zu den Runden davor. Die Taktik war klar; Zisis sollte isoliert werden. Hier geht Punter zwar drunter durch, ist dann aber schnell genug um den Wurf schwer zu machen.   


Bamberg hatte ab da Probleme in der Defense. Punter sollte keine einfachen Würfe erhalten, das war der Plan. Was im folgenden Clip nicht funktionierte. 


Bolognas Defense war diszipliniert und Bamberg verschwendete gute Möglichkeiten. Bisher konnten sich die Franken auf Punkte im Post von Rubit und Harris verlassen. In diesem Spiel hatte das Duo gegen Amath M'Baye und Dejan Kravic keine Wirkungskraft. 

Selbst wenn ein Spielzug gut verlief, traf Bamberg nicht. Dieser Spielzug war gegen AEK noch erfolgreich. Vor allem für Bryce Taylor. Gegen Bologna wollte aber nichts fallen. Tyrese Rice traf in der ersten Halbzeit 3-von-5, Bamberg als Team 0-von-6. Die Kombination aus guter Planung und Ausführung von Bologna und glückloser Offense von Bamberg waren das Rezept der ersten Halbzeit, in der die Franken nur 28 Punkte machten. 


Dies führte sich nach der Pause fort. Bamberg machte nur 11 Punkte. In der Defense bekamen sie besseren Zugriff und switchten alles. Bologna machte ebenfalls nur 11 Punkte. Im ersten Clip gelingt Rice der Steal im Post nach dem Switch. Im zweiten Clip forcieren sie Bologna in eine Shot-Clock-Violation.  


Bologna legte dann noch eine Schippe drauf, vor allem Punter, der bei 2.5 Sekunden auf der Uhr den Wurf trifft. 


In der Defense läuft Bologna kurz danach dann "Ice" gegen das Pick'n'Roll. Hickman wird in Richtung Grundlinie gedrückt, der den Ballverlust produziert. 


Bamberg hatte keine Chance auf ein Comeback und schaffte erneut nur 11 Punkte im letzten Abschnitt.  

Die Zahlen sprechen nicht für die Franken. 25% aus dem Feld, 21.7% aus der Distanz bei einem O-Rtg. von 70 Punkten bei 100 Angriffen. Vor dem Spiel galt der Fokus Tyrese Rice. Bologna schaltete jedoch alle anderen Akteure aus und hielt Bamberg zu VIER ASSISTS im ganzen Spiel. Virtus nahm Zisis aus dem Spiel und limitierte das sonst so starke Post-Play Bambergs für den Einzug ins Finale.