OOSTENDE (Belgien) - In den besten Zeit war die Basketball Champions League unberechenbar. Die aktuelle Saison sprengt aber alle Grenzen. Filou Oostendes Achterbahnfahrt ist hierfür die beste Feldstudie.  

Coach Dario Gjergjas Mannen sind es gewohnt, zuhause zu dominieren. Die BCL-Saison begann für Oostende hingegen schwach. Ein Kollaps in der entscheidenden Phase am 6. Spieltag gegen Besiktas ließ Oostende auf 1-5 fallen. Die Gefahr, erneut die Playoffs zu verpassen, war real. Seither drehten sie das Blatt. 

Oostende schwankte zwischen knappen Siegen gegen Neptunas und knappen Niederlagen gegen Petrol Olimpija sowie herbe Pleiten gegen Bologna und Bayreuth. Was sie mental gestärkt hat und ihnen hilft, Wege zu finden, um Spiel zu gewinnen.  

Einige Statistiken und Videos geben Aufschluss, was sich verändert hat.  

Die obere Grafik visualisiert Oostendes Produktion von Spiel zu Spiel. Geld bedeutet gut, schwarz bedeutet schwach. Die Grafik besitzt drei Reiter, von denen jeder zwei separate Werte besitzt. Was fällt besonders auf?  

Offensive -und Defensive-Rating

Im ersten Tab (ORtg & D Rtg) ist ein leichter Trend nach oben beim ORtg zu sehen, ohne wesentliche Veränderung bei den Punkte pro 100 Angriffe. DRtg geht seit dem 6. Spieltag aber durch die Decke. Davor erlaubte Oostende 110 Punkte pro 100 Angriffe. Seither liegen sie deutlich darunter. 

Selbst beim Spiel bei Promitheas, wo sie nicht gut spielten, holte die Defense sie aus der Klemme. Im folgenden Clip führt Oostende mit drei Punkten bei noch zwei Minuten und erhöhen den Druck in der Defense, indem sie jeden Pass schwer machen und lediglich einen weiten Dreier zulassen. 

Im Kontrast dazu das Spiel gegen Besiktas. Buza ist zu aggressiv und lässt den einfachen Drive zu. Vielleicht war es den Plan, Rich nach links zu drücken, doch das anschließende Foul brachte Oostende über das Limit, wovon sie sich nie erholten. Der Unterschied zwischen den beiden Videos ist der erhöhte defensive Fokus bei Oostende und die bessere Ausführung.

Offensive-Rebound und Turnover-Percentage

Im dritten Tab ist zu sehen, dass Turnover Oostendes Problem sind. Bis zum 8. Spieltag. Davor war ihr TOV% bei 20 Prozent. Seither weit darunter und Grund für die Siege.  

Ausführung (Clutch Kings)

Nun zum spaßigen Teil. Wie Igor in seinem obigen Tweet sagt, sind es nicht nur die Siege, die aufhorchen lassen. Die Art, wie Oostende gewinnt, ist genauso spannend. Enge Spiele, harte Auswärtshallen mit lauten Fans und heiße Gegner wurden alle überkommen. Trotzdem es in vielen Spielen noch mal eng wurde, fand das belgische Team immer einen Weg, zu gewinnen. Dieses Play von Chase Fieler gegen Olimpija ist das beste Beispiel dafür:  

Wieviel Lob Coach Dario Gjergja dafür verdient, dazu komme ich gleich. Dies Aktion war allerdings nicht die erste, in der Oostende in der Crunch-Time überzeugte. In Klaipeda am 10. Spieltag spielt Oostende die Defense perfekt aus, um den freien Mann zu finden: 

Für den Sieg nahm Dario Gjergja eine Auszeit bei noch 4.7 Sekunden und einem Punkt Rückstand. Ja, Kyle Weaver (#25) begeht mit dem Foul eine Todsünde, doch die Ausführung des Screens von #9, Jean-Marc Mwema und der Cut von Fieler forciert den harten Closeout.  

Chase Fieler ist zu Coach Gjergjas Closer mutiert. Dieser Einwurf gegen Olimpija ist für ihn bestimmt. 

Für Oostende steht als nächstes medi Bayreuth auf dem Plan. Die Franken gewannen das erste Spiel und benötigen einen ähnlichen Sieg, um im Playoff-Rennen zu bleiben. 

Oostende hat sich selbst jedoch in einer starke Position gespielt und jedes Spiel ist ein Must-win.  

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