08 Oktober, 2019
04 Oktober, 2020
22/11/2019
Tough Calls
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Tough Calls - 6. Spieltag

MIES (Schweiz) - Jede Woche analysieren die Experten alle Partien. Um die Schiedsrichterentscheidungen verständlicher und transparenter für unsere Fans zu machen, veröffentlichen wir einige dieser "Tough Calls", zusammen mit einer detaillierten Erklärung.

Hier sind unsere "Tough Calls" der Woche:

Tough Call 1: Neptunas Klaipeda v Besiktas Sompo Sigorta - Foul beim Wurf

Ende des zweiten Viertels zieht Schwarz 25 zum Korb für den Layup. Nachdem der Ball die Hand verlassen hat, blockt Weiß 23 den Wurf. Der Ball ist nahe am Brett. Der Schiedsrichter pfeift Foul gegen Weiß 31, der beim Drive seine Hände unerlaubt eingesetzt hat.

Laut Art. 31.2.1 der offiziellen Basketballregeln muss auf Goaltending entschieden werden, wenn der Ball bei Berührung über dem Zylinder des Rings ist und:

 

  • Wieder im Sinkflug ist
  • Und/oder der Ball zuvor das Brett berührt hat 

Das Schiedsrichtergespann tritt zusammen und diskutiert. Dies ist keine Situation, in der das Instant Replay System genutzt werden kann. Aus folgenden Gründen:  

  • Es wurde keine Verstoß gepfiffen
  • Die Szene passierte nicht in den letzten zwei Minuten des vierten Viertels. 

Resultat: Korrekte Entscheidung der Schiedsrichter. Es ist kein Goaltending geschehen. Der Ball war immer noch am steigen und hatte das Brett nicht berührt. Schwarz 25 erhält zwei Freiwürfe.  

 

Tough Call 2: UNET Holon v Dinamo Sassari - Unsportliches Foul

Am Ende des Spiels erhält Grün 1 den Ball und beginnt das Dribbling. Gelb 8 verteidigt ihn und kreiert unerlaubten Kontakt mit seinem Arm. Ein Foul wird gepfiffen. Die Schiedsrichter sind sich nicht sicher, ob der Kontakt die Kriterien eines unsportlichen Fouls erfüllt. 

Laut Art. 46.12 ist der Hauptschiedsrichter ermächtigt, das IRS zu nutzen, um die Schwere des Fouls zu ermitteln und gegebenenfalls anzupassen. 

Es wird auf ein unsportliches Foul (C1) entschieden, da der Verteidiger keinen eindeutigen Versuch unternahm, den Ball zu spielen (Art. 37.1.1)

 

Resultat: Korrekte Entscheidung der Schiedsrichter. Grün 1 erhält zwei Freiwürfe und den Einwurf.  

 

Tough Call 3: Happy Casa Brindisi v Falco Szombathely - Unsportliches Foul

Beim Kampf um den Rebound streckt Schwarz 31 seinen Arm aus, um Ballkontrolle zu erlangen und trifft Blau 4 im Gesicht. Ein Foul wird gepfiffen. Die Schiedsrichter sind sich nicht sicher, ob der Kontakt die Kriterien eines unsportlichen Fouls erfüllt. 

Laut Art. 46.12 ist der Hauptschiedsrichter ermächtigt, das IRS zu nutzen, um die Schwere des Fouls zu ermitteln und gegebenenfalls anzupassen. 

Es wird auf ein unsportliches Foul (C2) entschieden, da der Verteidiger keinen eindeutigen Versuch unternahm, den Ball zu spielen und die Aktion exzessiv ist (Art. 37.1.1)

Resultat: Korrekte Entscheidung der Schiedsrichter. Grün 1 erhält zwei Freiwürfe und den Einwurf.  

 

Tough Call 4: UNET Holon v Dinamo Sassari - Technisches Foul

Grün 55 dribbelt in der Nähe des gegnerischen Korbs und wird von Gelb 1 verfolgt. Als der Angreifer seine Bewegung zum Layup beginnt, ist der Verteidiger in der Vorwärtsbewegung und blockt den Ball. Gelb 8 hat Kontrolle über den Ball und geht ins Dribbling. Der Headcoach von Team Grün betritt das Feld und zeigt Unmut über die Entscheidung, kein Foul zu geben. Ein technisches Foul wird gepfiffen. 

Laut Art. 36.2.2 muss ein technisches Foul gegen jede Person auf der Bank gepfiffen werden, die auf respektlose Weise mit den Schiedsrichtern kommuniziert. 

Resultat: Korrekte Entscheidung der Schiedsrichter. Team Gelb wird ein Freiwurf zugesprochen, sowie der Einwurf an der Stelle, an der der Ball beim Pfiff war. Die Shotclock wird auf 24 Sekunden gesetzt (Artikel 50.3 – Teil 3).

  

Tough Call 5: SIG Strasbourg v Lietkabelis - Vermutung

Team Weiß startet den Fast-Break. Weiß 4 erhält den Ball und geht zum Layup hoch. Blau 32 geht mit der rechten Hand auf den Ball. Der Schiedsrichter in der Mitte entscheidet auf Foul am Verteidiger, sowie zwei Freiwürfen für Weiß 4.  

Resultat: Inkorrekte Entscheidung der Schiedsrichter. Blau 32 kreiert keinen unerlaubten Kontakt mit dem Gegner. Der Schiedsrichter in der Mitte konnte aus seiner Position nicht erkennen, ob Kontakt entstanden ist. Dies wird als "Fantasy-Call" beschrieben. Der Offizielle vermutete den Kontakt, konnte ihn aber nicht sehen.