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07/05/2019
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Mit der Unterstützung von Wade schlüpft Chalmers in die Rolle des Helden für eine weitere Trophäe

ANTWERPEN (Belgien) - Egal in welchem Teil der Welt er spielt, geht es in die Schlussphase, will Mario Chalmers den Ball in Händen halten und abliefern. So auch in Antwerpen.

Mit noch zwei Minuten auf der Uhr im Finale der Basketball Champions League spürte Segafredo Virtus Bologna den Druck von Iberostar Teneriffa. Ein Comeback stand bevor. Mario Chalmers erhält den Ball in den rechten Ecke und wirft - daneben. Ihm ist anzusehen, dass er diesen Wurf gern zurück hätte. 

Was auch geschah. Mit etwas mehr als einer Minute zu spielen, Teneriffa verkürzte auf sechs, schneidet Chalmers in die Zone, erkennt die Situation unter dem Korb, dreht sich herum und verwandelt den entscheidenden Jumper kurz vor Ende der Wurfuhr. In einem Turnier wie diesem, vor 16.000 Zuschauer, gibt es einen Moment, in dem alles stoppt.  


Der Ball fällt durch das Netz. Die Stille von den Rängen, wo die Fans von Teneriffa gelb gekleidet sitzen, schwappt herüber. Die Verteidiger resignieren. Und dann rollt der Lärm der Fans von Virtus durch die Sportpaleis Arena. Wer blinzelt, hat den Moment verpasst. 

"Wir taten uns in der zweiten Hälfte etwas schwer. Ich sah die Chance zu attackieren, sah den Punkt, zu dem ich wollte ... für diese großen Momente lebe ich. Ich war in der Lage, den Wurf zu treffen, der viel bedeutet hat," so der zweimalige NBA-Champion nach dem Spiel.

Es sah nicht so aus, als hätte er der Held werden können. Vor allem nicht in der ersten Hälfte, in der Sasha Djordjevic mehr mit Chalmers redete, als üblich. 


"Der Coach sagte mir, ich solle mein Spiel spielen. Ich war unter Druck, versuchte alles allein hinzubekommen. Er sagte mir ich solle ruhiger werden, den Moment genießen, was mir sehr geholfen hat," gibt Chalmers wieder, der seinen Trainer weiter lobt.

"Sasha ist ein defensiv orientierte Coach, er erinnert mich an Pat Riley, wie der war bei den Miami Heat. Ich habe immer gern unter solchen Trainern gespielt, die dich motivieren!"

Wie gefährlich Chalmers sein kann, wenn er motiviert ist, zeigte er in Kansas, in Miami und bei den Memphis Grizzlies. Und nun auch für den Champion Bologna. Sein Erfolg in der BCL wurde auch daheim registriert:  


"Ich erhielt viele Nachrichten von meinen Jungs. Ray Allen, Dwyane Wade ... sie wussten dass ich im Endspiel stehe. Das zeigt, welchen Beziehung wir miteinander haben. Eine, die über den Basketball hinaus geht. Wir unterstützen uns gegenseitig, egal wo wir sind. Das bedeutet mir sehr viel."

Auch wenn wir ihn in der kommenden Saison wieder in der Basketball Champions League haben wollen, so liegt die Priorität beim 33-Jährigen auf die Rückkehr in die USA. 

"Was passiert, passiert. Ich möchte diesen Moment genießen und mit meinen Teamkollegen feiern. Wenn die Zeit gekommen ist, mache ich mir Gedanken," antwortet Chalmers.  

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⚪⚫The Old Empire @VirtusSegafredoBologna is Back! 🏆 #BasketballCL

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Igor Curkovic

Igor Curkovic

Igor Curkovic is a Basketball Champions League writer and editor since day one of the competition, specializing in Power Rankings and his Takeaways on Gamedays. When he's not covering basketball, he's probably watching a Hajduk Split game somewhere.